Energie & Umwelt

Sei es bei der Verbesserung von Energieeffizienz in Gebäuden, bei der Einbindung erneuerbarer Energien in ein intelligentes Energiemanagement oder auch bei der Installation, Wartung und Pflege innovativer Technologien im Bereich der Elektromobilität – die facettenreichen Tätigkeiten der E-Handwerke haben sehr häufig einen engen Bezug zum Themenfeld „Energie und Umwelt“.

Ressourcenschonende Energienutzung spielt für die Fachbetriebe eine wichtige Rolle, sowohl im internen betrieblichen Alltag als auch bei den Dienstleistungen, die sie für ihre Kunden erbringen. Die E-Handwerke leisten damit einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung des Megaprojekts Energiewende.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der ZVEH-Themenseite Umwelt und Abfallrecht

Energieeffizienz

Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg der Energiewende liegt in der Steigerung der Energieeffizienz. Nur wenn es gelingt, die vorhandenen Energieressourcen effizienter einzusetzen, können die Ziele des Megaprojekts erreicht werden.

Potenziale zur Steigerung der Effizienz gibt es zur Genüge: Sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich lassen sich noch umfängliche Verbesserungen erzielen – insbesondere im Gebäudesektor.

Wo aber genau lässt sich der Verbrauch reduzieren? Wie lässt sich überschüssige Energie speichern? Und wie funktioniert eine stärkere Einbindung von Energie aus erneuerbaren Quellen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um das Themenfeld „Energieeffizienz“ liefern die Fachbetriebe der E-Handwerke. Sie bieten maßgeschneiderte Lösungen, wie sich individuell mit Hilfe intelligenter Vernetzungen im Gebäude große Energieeffizienzpotenziale ausschöpfen lassen.

Energiewende

Der Begriff Energiewende beschreibt im Wesentlichen die Schaffung eines nachhaltigen Energieversorgungssystems mit Hilfe der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien. Die Bundesregierung hat dazu den Ausstieg aus der Kernenergie sowie eine massive Reduktion der Nutzung fossiler Energieträger beschlossen. Für den Umbau hat sie Entwicklungspfade beschrieben, die in Entwicklungsziele für das Jahr 2050 münden. Die wichtigsten lauten:

Die Bundesregierung hat sich festgelegt: „Strom wird der wichtigste Energieträger im Gesamtsystem“ (vgl. Impulspapier Strom 2030 des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Stand: September 2016). Die Stromnutzung soll zudem ausgeweitet werden – zum Beispiel für Wärmeanwendungen und den Verkehrssektor, um überschüssigen Strom zu nutzen und ein effizienteres Gesamtsystem zu erreichen.

Mit ihren Kompetenzen im Bereich der Energietechnik kommt den E-Handwerken eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende zu.

Intelligentes Messsystem

Seit einigen Jahren verfolgt die Bundesregierung das Ziel, mehr intelligente Messsysteme (Smart Meter) in den Markt zu bringen. Anlass hierfür ist eine europäische Vorgabe, nach der die Transparenz über Energieverbräuche erhöht werden soll. Der Versuch einer Liberalisierung des Messmarktes brachte nicht den gewünschten Erfolg. Daher hat die Bundesregierung im August 2016 über das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende nun im Wesentlichen einen Roll-out-Plan für intelligente Zähler und intelligente Messsysteme vorgegeben.

Nach diesem Gesetz sollen von 2017 bis Ende 2032 gestaffelt nach verschiedenen Klassen von Verbrauchern, aber auch Erzeugungsanlagen, intelligente Messsysteme und intelligente Stromzähler eingebaut werden. Eine technische Richtlinie definiert dazu hohe Schutzanforderungen. Die Infrastruktur soll neben einer höheren Transparenz beim Energieverbrauch auch netzdienliche und marktorientierte Energiesteuerungsfunktionalitäten sowie weitere Mehrwertdienste ermöglichen.

Die Installation und Einbindung von Smart Metern in ein intelligentes Stromnetz gehört zu den wichtigen Geschäftsfeldern der e-handwerklichen Fachbetriebe.

Regenerative Energien

Die in Deutschland angestrebte Energiewende ist nur durch die konsequente Nutzung erneuerbarer Energien möglich. Gemäß einer Leitlinie der Bundesregierung soll der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

Ein so hoher Anteil erneuerbaren Stroms erfordert jedoch einen Umbau des Energieversorgungssystems. Dazu gehört der massive Ausbau von Speicherkapazität. Im für die E-Handwerke sehr relevanten Marktfeld der Photovoltaik setzen sich derzeit dank fortschreitender technologischer Entwicklung und stark fallender Preise Kombinationen von PV-Anlagen und lokalen Batteriespeichern durch.

Wichtig ist auch die sogenannte Sektorkopplung: Die Nutzung von erneuerbarem Strom muss auch in Bereichen wie der Wärmenutzung und im Transportsektor (zum Beispiel über Elektromobilität) erhöht werden. So erreichte Deutschland im Jahr 2015 bereits einen Anteil von fast 33 Prozent erneuerbarer Energien im reinen Strombereich, im Bereich der Wärme waren es hingegen lediglich etwa 13 Prozent.

Als Spezialisten für die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und dank ihres ausgeprägten Know-hows im Bereich des Energiemanagements tragen die E-Handwerke einen wesentlichen Teil zur stärkeren Nutzung regenerativer Energien bei.

Energiemanagement

Seit dem Atomausstieg und der Förderung erneuerbarer Energie hat sich bei der Energieversorgung in Deutschland viel verändert. Sichtbar wird dies an der zunehmenden Anzahl an Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen, die sich mittlerweile über das ganze Land verteilen. Auch Privatleute lassen vermehrt PV-Anlagen auf dem Dach installieren. Eine Einspeisung des darüber erzeugten Stroms ins öffentliche Netz ist für sie jedoch mittlerweile nicht mehr lukrativ, da die Vergütung deutlich reduziert worden ist. Ziel sollte es also sein, den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms zu erhöhen, unter anderem durch den Einsatz von elektrischen Speichern.

Dafür wird ein Energiemanagement benötigt, das das Energieangebot, den Bedarf und die Kosten optimiert. Ein solches Energiemanagement bezieht sich zunächst auf die Energieerzeugung und -verteilung (PV-Anlage, Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe, Brennstoffzelle etc.) im eigenen Haus. Intelligente Stromzähler (Smart Meter) eröffnen auch die Möglichkeit, variable Tarife der Stromanbieter einzubeziehen und bei der Kostenoptimierung zu berücksichtigen.

Die Fachbetriebe der E-Handwerke sind Spezialisten für die Erstellung und Umsetzung facettenreicher Energiemanagementsysteme.

Elektromobilität

Bei der Mobilität stehen derzeit alle Signale auf System- und Technologie-Revolution. Im Straßenverkehr sollen beispielsweise verstärkt Elektroautos zum Einsatz kommen – nach Plänen der Bundesregierung soll ihre Zahl weiter deutlich anwachsen. Mittlerweile scheint klar, dass künftig in vielen Bereichen ein Umschwenken vom Verbrennungsmotor auf das elektrische Fahren erfolgen wird. Dies zeigen auch die Strategieanpassungen der großen Automobilkonzerne.

Neben der Entwicklung wettbewerbsfähiger Fahrzeuge gilt es, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur aufzubauen, die die lückenlose Energieversorgung für die Fahrzeuge sicherstellt. Ein Vorteil: Der für die Ladestationen benötigte Strom kann vollständig aus erneuerbaren Energien stammen, so dass die Fahrleistung damit nahezu emissionsfrei zur Verfügung gestellt werden kann.

Mit ihrem Fachwissen im Bereich Elektromobilität können die E-Handwerke maßgeblich dazu beitragen, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu schaffen und auch die Erstuntersuchung, Pflege und Instandsetzung der Ladestationen übernehmen.