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23.08.2021

Handwerkskammer Wiesbaden: Elektriker statt Lehrer - Daniel Bußmann ist Auszubildender des Monats

Handwerkskammer zeichnet mit Daniel Bußmann Quereinsteiger aus

Lohn für seinen Fleiß: Daniel Bußmann (Zweiter von rechts) wurde vom Vizepräsidenten der Handwerkskammer Wiesbaden, Joachim Wagner (von links), Eltrotec-Geschäftsführer Karlheinz Frick und Innungsobermeister Walter Ebert ausgezeichnet. (Foto: KH Hanau)

271 Auszubildenden hat die Handwerkskammer Wiesbaden seit 1999 für außergewöhnliche Leistungen den Titel „Lehrling des Monats“ verliehen. Jetzt würdigten die Juroren einen fürwahr nicht alltäglichen Lebenslauf im Handwerk: Daniel Bußmann, der im Januar seine Lehre bei der Rodenbacher eltrotec GmbH beenden wird, war fast schon am Ziel seiner Ausbildung zum Gymnasiallehrer, als er seinem Berufsleben noch einen Schwenk in eine ganz andere Richtung gab: „Ich habe es bisher nicht bereut“, sagte er im Rahmen der Ehrung, die seitens der Handwerkskammer Wiesbaden durch den Vizepräsidenten Joachim Wagner vorgenommen wurde. Dieser zeigte sich nicht nur vom Einser-Notendurchschnitt des angehenden Elektrikers, sondern auch von dessen Berufseinstellung beeindruckt.

Seine pädagogische Vorbildung bringt Bußmann auch in seinem neuen Beruf mit ein. Bei der Firma eltrotec hat er als Lehrling Aufgaben übernommen, die für einen Auszubildenden eigentlich nicht üblich seien, betonte Karlheinz Frick, einer von drei Geschäftsführern des Unternehmens. Bußmann koordiniere selbstständig die von der Geschäftsleitung vorgegebenen Dienste für die weiteren acht Lehrlinge im Betrieb. Und auch in der Berufsschule übernehme er als Klassensprecher Verantwortung. Während des Corona-Lockdowns unterstützte er seine Mitschüler moralisch und fachlich im Rahmen von Lern-AGs, berichtete Frick.

Nach Abschluss seiner Lehre soll Bußmann bei eltrotec im Kundendienst arbeiten, freute sich Uwe Gütl als weiterer Geschäftsführer des Unternehmens, das insgesamt nahezu 40 Mitarbeiter beschäftigt und jetzt seinen 25. Geburtstag feierte.

Vor allem Bußmanns Verständnis für moderne Kommunikationstechnologie und seine Lebenserfahrung seien beste Voraussetzungen für diesen wichtigen Bereich, sagte Gütl im Rahmen der Feierstunde, an der auch der Obermeister der Elektroinnung Main-Kinzig, Walter Ebert und dessen Stellvertreter Mike Lorenz teilnahmen. „So Leute wie Sie brauchen wir in unserem Beruf“, sagte Ebert und betonte, dass der Werdegang von Bußmann auch für andere ein Beispiel geben könnte, auch in einer bereits fortgeschrittenen Lebensphase noch den Weg zum Handwerk zu finden. Die Tätigkeiten in der Elektrobranche würden stetig anspruchsvoller, „da brauchen wir Mitarbeiter und Firmen, die dem Wandel der Zeit Schritt halten“, ergänzte Mike Lorenz.

Bußmann bekam neben einer Urkunde aus den Händen von Joachim Wagner eine Armbanduhr überreicht. Und Obermeister Walter Ebert übergab dem angehenden Kollegen einen Grimmscheck in die Hand, den er in Hanau einlösen kann.

Zum Abschluss äußerten die Verantwortlichen von Innung und Kammer noch einen Wunsch in Richtung des Geehrten: „Bleiben Sie dem Handwerk auch nach Ihrer Ausbildung erhalten.“ Das sei sein Plan, antwortete der 33-jährige Bußmann.

 

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